Donnerstag, 11.2.2016, 20:15 Uhr

Agnès Varda ist zu Gast im Deutschen Filmmuseum.
Die Veranstaltung im Kino ist bereits ausgebucht, das Gespräch mit Agnès Varda wird ins Foyer des Deutschen Filmmuseums übertragen. Eintritt ist frei!
Der Vortrag von Alexandra Schneider entfällt.

Mitschnitt der Veranstaltung

Agnès Varda im Gespräch mit Christa Blümlinger

 

Alexandra Schneider (Mainz)
Hommage an einen Amateur: Zu Agnès Vardas JACQUOT DE NANTES

„Il était une fois un garçon…“ – was wie ein Märchen beginnt, ist eine Heraufbeschwörung von Kindheitserinnerungen, die der Ehemann und Regisseur Jacques Demy für seine Frau Agnès Varda niederschreibt und die als Grundlage für den Film dienen, den Varda über dessen Kindheit in Nantes drehen wird.
Fertig wird JACQUOT DE NANTES erst kurz nach dem Tode Demys; ein Film als Hommage für einen Amateur im Sinne eines Liebhabers. Ein zärtlicher Film über die Verstrickung zwischen Kino und Leben,  zwischen Liebe und Tod.

Über die Referentin

Alexandra SchneiderAlexandra Schneider, Professorin für Mediendramaturgie und Filmwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des digitalen Erzählens sowie in der Medienarchäologie (insbesondere Theorie und Geschichte portabler Medien) und im Bereich des Amateurfilms. Ein weiteres Forschungsinteresse gilt dem Zusammenhang von Medien und Globalisierung.

 

Film:

JACQUOT DE NANTES, F 1991, 118 Min.

Frankreich 1991. R: Agnès Varda. D: Philippe Maron,
Edouard Joubeaud, Laurent Monnier. 118 Min. DCP. OmeU

Ende der 1930er Jahre wächst Jacquot im französischen Nantes auf. Bereits früh entdeckt er seine Liebe zum Kino. Aber der Weg zum Filmemacher ist beschwerlich, besonders, weil der Vater ihn lieber zum Mechaniker ausbilden lassen will. Der Film ist eine liebevolle Erinnerung an Vardas Ehemann Jacques Demy. Was der kleine Jacquot in der Kindheit erlebt, ist im Kern der Stoff seiner späteren Kinofilme, für die er zunächst gefeiert wurde, bevor er nicht mehr mit dem sich wandelnden Zeitgeist Schritt halten konnte – oder wollte.

Am Tag der Lecture nimmt Agnes Varda den Max- Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt entgegen. Sie wird geehrt als „eine Schlüsselfigur des modernen Kinos, die sich erfindungsreich zwischen den Genres und Formaten bewegt und mit ihren Spiel- und Dokumentarfilmen […] in die großen politischen Debatten ihrer Zeit eingreift“ (Peter Feldmann)

Goethe-Universität Deutsches Filmmuseum Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main